Wir haben uns mit zwei Initiatorinnen der Initiative ‘(un) Sichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg’ getroffen, um zum Auftakt vom Black History Month mehr als die geplanten Veranstaltungen vorzustellen. Die hier lebenden Schwarzen Deutschen sind zum Teil hier geboren und aufgewachsen, einige haben Deutschland als ihre Heimat gewählt. Das Problem der UnSichtbarkeit liegt weniger bei der Vielzahl an unterschiedlichen Menschen, wohl eher bei einer Gesellschaft, die sich von ihrem weißen Selbstbildnis nicht verabschieden will. In Magdeburg gibt es eine Gruppe Frauen, die die UnSichtbarkeit aufbrechen möchte und für sich einen Raum schaffen will, um persönliche Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu empowern.

Wer seid ihr? Wie ist der Name eurer Gruppe?

L: Ich bin Laura und der Name unserer Initiative lautet „(un) Sichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg“.

V: Und ich bin Victoria, Mitinitiatorin.

Die Idee zu dieser Gruppe ist bereits 2016 entstanden. So richtig los ging es dann im Sommer 2017. Wir sind eine Initiative von und für Schwarze Frauen* und Frauen* of Colour. Unser Ziel ist es, Raum für Empowerment zu schaffen und uns gegen Rassismus und Diskriminierung einzusetzen.

Wie ist es dazu gekommen, dass sich eure Initiative gegründet hat und wie ist es mit der Gruppe ins Rollen gekommen?

L: Es hat damit begonnen, dass Victoria und ich uns kennengelernt haben und dann kam noch eine weitere Person dazu, die eine ähnliche Biografie hat, wie wir. Im Gespräch haben wir festgestellt,dass wir ähnliche Erfahrungen in unserem Leben gemacht haben. Die wiederum Freund*innen, Arbeitskolleg*innen oder Menschen aus unserer Familie nicht machten. Weil sie weiß sind, haben sie einen anderen Erfahrungshorizont als wir. Uns war es wichtig, eine Plattform zu haben, auf der wir uns austauschen können. Das Ganze in einem geschützten Rahmen, einer entspannten Atmosphäre, ohne immer komische oder beleidigende Fragen beantworten zu müssen. Das haben wir relativ schnell als unseren gemeinsamen Wunsch erkannt, der schon sehr lange besteht. Wir wollen uns aber nicht nur zu dritt treffen. Wir dachten, es muss doch noch viel mehr Menschen in dieser Stadt geben, denen es ähnlich geht, wie uns. Mit denen wollen wir den Raum teilen. Daraufhin haben wir unsere Fühler ausgestreckt und geguckt, wen wir noch ansprechen bzw. einladen können. Wir haben Frauen direkt auf der Straße angesprochen: „Wir wollen ein Netzwerk gründen. Hast du Lust dabei zu sein?“

V: Über die Jahre habe ich beobachtet, dass es solche Gruppen in Magdeburg scheinbar nicht gibt, die meisten Personen eher vereinzelt und nicht miteinander vernetzt sind. Ich war einige Jahre in Berlin und bin nach wie vor regelmäßig da. Dort gibt es ganz andere Möglichkeiten, in Austausch zu treten und Veranstaltungen zu besuchen. Daher war ein Bedürfnis da, nicht irgendwo hinfahren zu müssen, sondern hier in dieser Stadt etwas zu etablieren. Nicht nur sich selbst empowern, sondern das auch nach außen tragen, zu sensibilisieren, sichtbar zu werden, zeigen, dass es uns gibt und wir aktiv für unsere Belange eintreten.

Wieviele Leute sind gerade involviert oder treffen sich regelmäßig?

L: Fünf bis sechs Frauen. Unser Plan ist es, dass wir uns einmal im Monat treffen. Das hat in den letzten Monaten auch ganz gut geklappt. Wir sind natürlich auch alle eingebunden, beruflich und familiär. Da ist es dann nicht so einfach.

L: Den Punkt Veranstaltungen finde ich ganz wichtig. Ich möchte mich wohlfühlen und nicht immer die einzige Schwarze Person sein. Das hat sich nicht immer gut angefühlt. Es ist auch manchmal zu unangenehmen und teilweise gefährlichen Situationen gekommen, dass ich feststellte, obwohl der Elan da war für die Veranstaltung, egal ob Konzert oder Lesung, dass ich mich gesträubt habe, wieder „die einzige“ zu sein und deshalb nicht hingegangen bin. Wenn es Aktionen oder Veranstaltungen für uns nicht gibt, dann müssen wir es selber machen.

Viktoria und Laura von der Initiative ‘(un) Sichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg’

Ein Ansatz ist der Black History Month (BHM), der bevorsteht und der Aufhänger ist bzw. das erste mal, wo ich euch explizit als öffentliche Initiative wahrnehme. Den gibt es seit 1990 in Deutschland und ist vor allem von der Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland e.V. (ISD) gepushed worden. Das ist der erste Black History Month Magdeburg, seid ihr in Kontakt?

V: Es ist das erste Mal, aber es ist komplett unsere eigene Initiative. Das kam von uns, aber wir stehen wir mit denen (ISD e.V.) diesbezüglich auch miteinander in Kontakt. Es war ein guter Anlass, um rauszugehen, zu sagen: „Hier sind wir“. Da bot sich dieser Aktionsmonat an und die Veranstaltungen dazu.

L: Zu der ISD e. V. an sich, also zu einigen Menschen der Initiative, haben wir schon länger in verschiedenen Kontexten Kontakt und auch zu anderen Leuten aus der Community, die uns empowered haben und gesagt haben: „Macht das“. Wir haben verschiedenen Leuten aus anderen Städten erzählt, wir würden das gerne machen. Die haben uns ermutigt, weil das eine gute Sache ist. Solidarische Unterstützung ist da, aber hier im Osten sind wir mehr oder weniger allein auf weiter Flur.

Habt ihr eine Idee, warum das gerade für Magdeburg so schwierig ist im Vergleich zu anderen Städten? Ich hab schon in anderen Städten gewohnt, da hätte ich nicht gesagt, dass es Veranstaltungen gibt, wo man sich unwohl fühlt. Habt ihr eine Ahnung, ob das hier historisch gewachsen ist?

L: Das ist schwer zu sagen. Ich hab noch nicht in so vielen anderen Städten gelebt. Da fehlen mir die Vergleiche. Klar muss es historisch gewachsen sein. Die Sache ist die, dass Magdeburg in den neunziger Jahren mit krassen Beispielen in die Öffentlichkeit getreten ist. Da gab es viele rassistische Übergriffe.

Und auch immer noch gibt.

L: Genau. Und hier in Sachsen-Anhalt hat die AfD so einen starken Zuspruch. Ich kann mir zum einen vorstellen, dass sich Leute dadurch tatsächlich zurückziehen und nicht nach draußen gehen. Oder für sich eine Strategie entwickelt haben, um nicht aufzufallen. Weggehen bzw. Wegziehen ist auch für einige die Lösung.
V: Das betrifft viele und war bei mir auch nicht anders. Magdeburg ist nicht meine Stadt. Ich wäre nach wie vor lieber in einer größeren Stadt, da gibt es mehr einfach mehr Möglichkeiten in nicht immer nur in weiß-dominierten Räumen zu sein. Erst ab dem Moment, wo ich wieder hier war und wusste dass ich die nächsten Jahre hier sein werde, wurde es für mich klar, dass was passieren muss. Mein Gefühl ist, vor allem jüngere Menschen, die die Möglichkeit haben, u.a. zum Studium/Ausbildung, etc. woanders hin zu gehen, ist das ein Bedürfnis und Lösung.

Mir wurde früher immer gesagt, dass sich die Stadt verändern wird. Aber wenn ich 60 bin, spielt das für mich möglicherweise auch nicht mehr eine so große Rolle. Meine Intention war auch, wegzugehen.

Meine Wahrnehmung ist es gerade, das euer Auftreten von der Öffentlichkeit sehr gut angenommen wird. Es wird deutlich, dass ein großer Bedarf da ist. In Magdeburg, in Sachsen-Anhalt und vielleicht auch darüber hinaus. Was zieht ihr aus der Situation im Zusammenhang mit der Organisation und Umsetzung eures BHM?

V: Eigentlich finde ich es traurig, dass es so laufen muss, wie wir das jetzt gerade machen. Wir müssen viel Energie und Zeit investieren, während viele andere Menschen sich einfach ihren Hobbys widmen können. Sie können  selbst entscheiden, ob und inwieweit sie sich mit Rassismus auseinandersetzen oder nicht. Das können wir nicht, da wir tagtäglich damit konfrontiert werden.

Wir haben uns jetzt dafür entschieden, weil wir wissen, dass es anders nicht funktioniert – wenn nicht wir aktiv werden. Wiederum fühlt es sich auch gut und richtig an und motiviert mich.

L: Es ist auf jeden Fall der richtige Weg. Es war schon immer so, dass wenn Menschen nicht selber für ihre Belange eintreten, dann tut es auch sonst niemand. Ich erlebe das gerade schon als empowerned, aber auch als total überraschend, weil wir aus vielen verschiedenen Richtungen Rückmeldungen bekommen. „Cool, dass ihr das macht und dass es euch gibt.“ Heute kamen auch weitere Anmeldungen für den Empowerment-Workshop rein. Es gibt Presseanfragen und so. Da bin ich im Moment auch ein Stück erleichtert, dass es eine Resonanz gibt und die Pressemeldungen nicht ins Leere laufen. Es fühlt sich gut an, aber ich merke auch, dass wir das jetzt gut für uns nutzen und dranbleiben müssen.

„Unser Wunsch wäre, dass die Veranstaltungen gut besucht werden, vor allem von PoC und dass viele Frauen zu der Initiative finden und wir das Netzwerk vergrößern können. Dass wirklich mal was passiert für uns. Es wäre schön, wenn viele den Mut finden, zu sagen: >>Ich mach mit. Ich bin jetzt dabei.<< Frauen, die keine Scheu haben.“

 

Habt ihr Sorgen vor Anfeindungen aufgrund der Öffentlichkeit?

L: Gedanken hab ich mir da schon gemacht. Vielleicht kommt da auch noch was. Gerade die erste Veranstaltung, die Lesung mit Manuela Ritz, ist ja auch öffentlich. Wie gehen wir damit um, wenn da im Publikum jemand ist, der was dämliches fragt oder sich komisch verhält? Aber bisher gabs noch keine Anfeindungen.
V: Wir wurden natürlich auch darauf hingewiesen, dass es z.B. bei Facebook schnell unangenehm werden und zu Anfeindungen kommen kann, wir uns davon aber nicht entmutigen lassen sollen.

L: Das ist auch immer ein Punkt, den wir berücksichtigen, wenn wir unsere monatlichen Treffen haben. Wo treffen wir uns? Wo können wir relativ ungestört bzw. in einem Rahmen zusammen sein, wo wir uns nicht unwohl fühlen müssen? Das läuft dann hier in Magdeburg auf zwei bis drei Cafés oder Läden hinaus. Es gibt nicht so viel Auswahl an Orten. Aber auch da ist bisher nichts Negatives passiert.

Hattet ihr vorher schon Erfahrung mit dem Organisieren von Veröffentlichungen bzw. mit Presse-/Öffentlichkeitsarbeit? Als ich mir angesehen habe, was ihr plant, wirkte das alles sehr professionell.

L: Im Rahmen meiner Arbeit habe ich schon viele Veranstaltungen geplant, gemacht und meine Erfahrungen gesammelt. Was man der Veranstaltung aber auch anmerkt, ist unsere Leidenschaft und das Engagement für das Projekt. Es ist uns einfach wichtig.

V: Glücklicherweise haben wir auch gute Kontakte, die uns die Planungen etwas erleichtern.

Ihr hattet Vorbereitungszeit und das musste nicht hektisch initiiert werden, oder?

L: Mitte November ging es los. Wir hatten uns darüber Gedanken gemacht, was wir machen wollen, aber dann haben wir innerhalb von einer Woche die Personen, die da sind und die Locations geklärt.

Wollt ihr es abhängig machen von dem Feedback oder werdet ihr den Black History Month auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholen? Oder steht das in den Sternen?

Grundsätzlich hab ich Lust noch einmal so eine große Veranstaltung zu organisieren. Wir waren in Berlin auch schon bei verschiedenen Veranstaltungen, wo diverse Leute Texte oder musikalische Beiträge vorgetragen haben. Auf sowas hätte ich nochmal Bock. Auszuschließen ist es für uns nicht.

Auch unabhängig vom BHM wollen wir Veranstaltungen machen, um nicht ein Jahr bis zum nächsten BHM zu haben. Da soll auf jeden Fall kontinuierlich was passieren.

Vielleicht könnt ihr jetzt nochmal kurz erzählen, was ihr genau geplant habt im Februar? Dann können wir das ganz gut zusammenfassen und die Leute darauf vorbereiten. Was ist euer persönliches Highlight?

Ich freu mich auf ManuEla Ritz. Am 08. Februar geht es mit der Lesung los. Da wird sie aus “Die Farbe meiner Haut” lesen.  Für mich ist das ein super Auftakt und darauf freu ich mich sehr, weil ich das Buch kenne und schätze, es nach wie vor aktuell ist und ManuEla vielen damit aus der Seele spricht, von dem, was sie erzählt und sie hat auch einen tollen Schreibstil. Es wird auch ein toller Moment sein, sie auf der Bühne zu erleben.

Ich glaube, wir haben eine besondere Bindung zu ihr, deshalb heben wir die Veranstaltung hervor.

Als nächstes gibt es am 17. und 18. Februar einen Empowermentworkshop für Frauen mit Rassismuserfahrungen. Das finde ich spannend, weil ich selbst schon an solchen Workshops teilgenommen habe und das wirklich als empowerned empfunden habe. Mir ist nicht bekannt, dass es das bisher schon einmal in Magdeburg gab. Es wäre schön, wenn es da wirklich Interessentinnen gäbe. Darauf freue ich mich auch sehr.

Und da sind schon ein paar Anmeldungen erfolgt?

Ja.

Wir haben das jetzt speziell für Frauen konzipiert. Es gibt natürlich auch Empowermentworkshops, die sich grundsätzlich an Menschen mit Rassismuserfahrungen richten, aber unser Ansatz ist es, das speziell für Frauen anzubieten, weil aufgrund des Geschlechts nochmal andere Diskriminierungserfahrungen da sind.

Audrey Lorde ist fast der perfekte Abschluss, weil sie für die Bewegung schwarzer Menschen in Deutschland viel getan hat. Sie ist eigentlich Afroamerikanerin, aber hat eine Verbindung zu Deutschland und zu Berlin. Sie hat wichtige Impulse gesetzt. Z.B. Katharina Oguntoye war letztes Jahr hier in Magdeburg und hat gelesen und betont, dass ohne sie das Buch “Farbe bekennen”, was das erste Buch von afrodeutschen Frauen war, die sich mit ihrer Biografie auseinandergesetzt haben, gar nicht zustande gekommen wäre. Auch ISD und ADEFRA haben als Initiativen von dieser Frau profitiert.

Wie steht ihr zu der Idee hinter dem Black History Month? Jeder Tag könnte/sollte ein Black History-Tag sein. Gibt es Kritik bzgl. diesen Labels in eurer Gruppe? Oder findet ihr das gut, dass es als erst einmal so einen  Aufhänger gibt?

Aus der Gruppe gibt es keine Kritik daran. Es ist ja ähnlich wie bei den Internationalen Wochen gegen Rassismus. Da wird ein bestimmter Termin genommen, wir lehnen uns da an die USA an, aber natürlich müsste jeder Tag zelebriert werden. Ich finde es einfach einen guten Aufhänger auch für die Community. Viele Magdeburger*innen werden das nicht kennen, aber viele aus der Community und da wollen wir einen Bezug herstellen. Klar müsste man das jeden Tag machen, aber das ist Teil unseres Vorhabens. Nicht erst nächstes Jahr zum BHM wieder was machen, sondern kontinuierlich.

Der BHM wird weltweit, aber auch bundesweit in Deutschland zelebriert. Gibt es da ein gemeinsames Thema oder Absprachen ist da jede Initiative individuell unterwegs?

Es gibt kein übergeordnetes Motto. Berlin hat zum Beispiel 150 Jahre W.E.B. Dubois. Das ist so das Thema. Wir haben jetzt “Sichtbarkeit schaffen” als Aufhänger.

Ich finde es vollkommen okay, solche Aktionstage oder -monate auszunutzen. Wir müssen schauen, wo und wie können wir Ressourcen bündeln? Sowas schafft nochmal mehr Öffentlichkeit, als wenn man das in einen anderen Zeitraum legt. Insofern finde ich es clever und sinnvoll, das zu nutzen, aber es darüber hinaus zu verstetigen.

Ihr habt davon gesprochen, Ressourcen zu bündeln. Wie würdet ihr euer Netzwerk beschreiben, mit anderen Städten oder anderen Initiativen? Was wünscht ihr euch für eine Vernetzung sowohl über Magdeburgs Grenzen hinaus, aber auch mit Initiativen in Magdeburg?

Ich denke, wir sind in Berlin ganz gut vernetzt. Die Community selber ist für mein Empfinden sehr solidarisch, deshalb sind wir auch mit Einzelpersonen sehr gut vernetzt. Mein Eindruck ist, auch ohne sich ständig zu sehen, dass in anderen Städten Solidarität innerhalb der Community besteht.

Mit anderen Initiativen, die antirassistische Arbeit machen, zusammenzuarbeiten ist auch unser Ansatz, aber wie wir uns die Zusammenarbeit vorstellen, was unsere Wünsche und Erwartungen sind, das haben wir noch nicht geklärt.

Die Veranstaltungsreihe läuft in Kooperation mit Kiezrebellion, ein Projekt der .lkj) Sachsen- Anhalt e.V.!Das ist die erste Partnerschaft, die ihr geschlossen habt?

Genau. Wir haben den Verein genutzt, um an bestimmte Ressourcen zu kommen.

Im Interview Initiative ‘(un) Sichtbar – Netzwerk für Women of Colour Magdeburg’

Wie können Menschen eurem Netzwerk beitreten, die davon lesen bzw. mitbekommen? Ist das möglich und wenn ja, wie?

Auf jeden Fall. Einmal können Interessierte per E-Mail unter empowermentmd@posteo.de Kontakt zu uns aufnehmen und wir haben auch einen facebook-Auftritt. Ihr könnt uns einfach anschreiben, Kontakt zu uns aufnehmen und dann finden wir zueinander.

Und die Initiative ist explizit für Women Of Colour hier in Magdeburg?!

Genau.

Ich würde aber eine Frau, die aus der Region kommt und sich angesprochen fühlt, nicht ausgrenzen.

Gibt es Ideen, wo Menschen euch unterstützen können? Die vielleicht nicht der Initiative beitreten, aber sagen: “Ich finde es gut, dass es euch gibt und würde euch gern Ressourcen zur Verfügung stellen oder irgendwie unterstützen.”

Ihr könnt die Veranstaltungen bewerben, damit das über möglichst viele Kanäle gestreut wird. Speziell aufs Netzwerk bezogen, fällt mir aber nichts ein. Das wird sich wahrscheinlich in den nächsten Monaten erst noch ergeben.

Was steht denn nach dem BHM bei euch an?

Wir haben viele Pläne, aber noch nichts Konkretes mit Ort und Zeit und Umsetzung.

Wir werden erstmal schauen, wie der BHM läuft und wie das angenommen wird. Wir machen nicht davon abhängig, ob wir weiterhin aktiv sind, aber wir sind gespannt auf die Resonanz und wollen sie auf uns wirken lassen.

Gibt es von eurer Seite her Sachen, die ihr noch ansprechen wollt? Sowohl die Initiative als auch die geplanten Veranstaltungen betreffend?

Zu der Veranstaltung würde ich gern nochmal klarstellen, dass es uns mit Manuela Ritz und Audrey Lorde darum ging, zwei Frauen in den Mittelpunkt zu rücken, die einen Bezug zu Deutschland deutlich haben, um klarzumachen, dass es auch nicht-weiße Deutsche gibt, weil das ein Punkt unserer Biografie ist, der uns immer abgesprochen wird: “Ihr könnt ja gar nicht Deutsch sein, weil ihr nicht weiß seid.” Um da zwei besondere Personen bzw. Frauen in den Mittelpunkt zu rücken, die das Anliegen des Netzwerks präsentieren.

Unser Wunsch wäre, dass die Veranstaltungen gut besucht werden, vor allem von PoC und dass viele Frauen zu der Initiative finden und wir das Netzwerk vergrößern können. Dass wirklich mal was passiert für uns.

Es wäre schön, wenn viele den Mut finden, zu sagen: “Ich mach mit. Ich bin jetzt dabei.” Frauen, die keine Scheu haben.

Danke für Eure Offenheit. Wir wünschen Euch viel Kraft für Euer Vorhaben.

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Hier eine Übersicht über die Veranstaltungen zum #BlackHistoryMonth

8. Februar  19:3022:30 Lesung & Gespräch „Die Farbe meiner Haut“

17. Februar 18. Februar Empowermenttraining für Frauen* mit Rassismuserfahrungen

26. Februar 19:0021:00 Film „Audre Lorde – Die Berliner Jahre 1984 – 1992“

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Du willst mehr wissen?

Die Erklæriker haben in ihrer neuen YouTube-Reihe eine erste Folge produziert und sprechen mit der Expertin Tupoka Ogette über Rassismus und alles was dazu gehört! Im zweiten Teil des Videos findet ihr dann die künstlerische Aufbereitung des Themas. Und ganz am Ende gibt es noch ein echt nices Interview mit Tupoka! Hier geht’s lang.

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Interview: Julia & Nadia

Text: Ly