Foto: Nilz Böhme

Treffen sich zwei Menschen und motivieren sich gegenseitig, ihre Geschichte zu erzählen. Eine Geschichte, die jeweils die verborgenen Sehnsüchte der beiden und das zerbrechliche Innere offenbart. Geschichten, die einen anderen Blick auf die beiden Machthaber Donald Trump und Kim Jong-Un werfen und so nicht der Realität entsprechen können oder doch oder ist es egal? Was am Ende ihres weltpolitischen Handelns steht, ist nicht unterstützenswert. Gerade diese Differenz zwischen Realität und Theaterstück erzeugt Spannung, regt zum Nachdenken an und fesselt die Zuschauenden.

Das Knurren der Milchstraße“ von Bonn Park ist Moritz Gärber’s erste Regiearbeit und überzeugt, umrahmt von all den Kostümschlachten und Ausstattungsfeuerwerken, die das Theater Magdeburg zu bieten hat, durch ein minimalistisches bzw. unauffälliges Bühnenbild (Bühne/Kostüme: Nadine Hampel). Die Darstellerinnen sind dazu ergänzend in schwarze Ganzkörperanzüge gekleidet, die Raum zur Entfaltung der Charaktere ganz über die sprachliche, artikulierende Ebene lassen. Carmen Steinert und Maike Schroeter erobern die Studiobühne aktuell in Ausgestaltung als Raumstation Paradies. Mit jedem Satz, jeder Bewegung, jeder Minute erleben wir mehr von Weltall, Erde, Mensch. Beginnend mit Kim Jong-Un und Donald Trump über Kassandra und Heidi Klum, geht es final, um uns selbst. Die Inszenierung erzeugt gekonnt einen Bogen vom Weltpolitischen zum Individuellen (Dramaturgie/Sound: Maiko Miske). Diese Reise ist unterhaltsam, weil selbst flache Witze durch ihre Absurdität und die gelungene Präsentation der Darstellerinnen zünden. Doch es ist kein Klamauk, wenn die Inszenierung betont, wie gut es uns oft geht und wie wichtig es ist, zu beschützen, was uns am Herzen liegt.

Also: Kommt mal klar, Leute!