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Februar
Sa04Feb20:00Sa23:00Die Kerzen • Magdeburg • FeuerwacheFeuerwache20:00 - 23:00

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Die KerzenLIVE 2023 Samstag, 04. Februar 2023 • Feuerwache • MagdeburgEinlass 19:00 Uhr • Beginn 20:00 UhrVVK: 13,- € zzgl. Geb. „Die Kerzen laufen jetzt im Radio, ich hab’s
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Die Kerzen
LIVE 2023
Samstag, 04. Februar 2023 • Feuerwache • Magdeburg
Einlass 19:00 Uhr • Beginn 20:00 Uhr
VVK: 13,- € zzgl. Geb.
„Die Kerzen laufen jetzt im Radio, ich hab’s dir doch gesagt“, singt Felix Keiler, Gitarrist und Sänger der Kerzen gleich im Album-Opener „Staub zu Staub“. Tatsächlich hatte schon ihr Debüt-Album „True Love“ (2019) der damals noch in Ludwigslust wohnenden Band ein paar veritable Hits zu bieten, die im Radio auf Rotation liefen.
Zu Felix Keiler gehören Jelena Von Eisenhart-Rohe an Gesang und Keyboards,Fabian Rose am Bass und Lucas Wojatschke am Schlagzeug. Vor etwa zwei Jahren, also pünktlich zum Pandemie-Start, zog die Band schließlich um nach Berlin. Und hatte unerwartet viel Zeit, um Stücke für ihr zweites Album „Pferde & Flammen“ zu schreiben, das nun am 27.05.2022 erscheint.
Die fertigen 10 Songs haben sie allerdings nicht in Berlin aufgenommen, sondern in Köln mit dem Produzenten und Kerzen-Fan der ersten Stunde Jochen Naaf. A perfect match: Der Kölner Produzent, der zuletzt mit Bosse oder Giant Rooks in den Charts unterwegs war, und die Die Kerzen haben zusammen eine fantastische Pop-Platte produziert. Ein New-Romantic-Update, das wie die perfekte Melange aus Purple Schulz und den Cocteau Twins klingt. Ja, Die Kerzen sind große Musik- Auskenner*innen und tragen dabei immer den unbedingten Willen zum allgemeinverständlichen Pop-Song im Herzen. Nur logisch also, dass es auch auf diesem Album inhaltlich weiterhin um alle möglichen Spielarten der Liebe und der damit verbundenen Beziehungsgeflechte und Lebenskonstellationen geht.
Eines Lebens zwischen wilden Nächten („Flammen“) und romantischen Zweierbeziehungen („Pferde“). Wo die Kerzen im Song noch die Frage stellen „Willst Du Pferde oder Flammen?“ ist sich die Band in der Formulierung ihres Album-Titels nach ein paar Schnäpsen schnell einig geworden: Pferde & Flammen! Warum sich auf eines bescheiden, wenn man beides haben kann? Dass es nicht immer einfach ist, all das unter einen Hut zu bringen, davon handelt dieses Album, also von nicht weniger als all unseren Begierden und Wünschen und Hoffnungen. Kurz: von großer Popmusik! Mal bittersweet, mal in bester Party- und Geberlaune.
Hörbar sind sie nach wie vor große Fans des Achtziger-Jahre-Pops: Von China Crisis bis The Smiths, von Hall & Oates zu Chris Rea oder Kate Bush. Doch die Aneignung und Transformation ins Hier & Jetzt gelingt ihnen so mühelos und jenseits jeden Retro-Verdachts, dass wir sie hier umstandslos zur vielleicht stilsichersten Popband der Republik der Gegenwart ausrufen möchten. Vermutlich waren sie dies auch schon zuvor, doch Jochen Naaf hat ihre Stärken nochmal konsequent herausgearbeitet: Keilers schwelgend gläsernes Gitarrenspiel, Eisenharts Dream-Wave-Sirenengesang, Roses Jaco-Pastorius-Gedächtnisbass und Wojatschkes Power-Drumming, das immer mindestens so groß wie Tears For Fears klingen will.
Unbedingt herauszustellen ist auch nochmal der besondere Humor der Band, den sie eher mit zeitgenössischen Berliner Künstler*innen wie Fuffifuzzig oder Luis Ake teilen, als mit den großen Wave-Posern der 80er Jahre. Allein wie sie in der Hit-Single „Cabriolet“ die Story vom Diebstahl eines gelben Ford Escort-Cabriolets erzählen, in der ein Pärchen in bester Bonnie & Clyde-Manier durchbrennt, und das im Jahr 2022, in der solche Plots höchstens noch in Serien wie Stranger Things vorkommen, aber ganz sicher nicht im Real Life der GenZ, ist einfach nur herzerwärmende, tanzbare Romcom. Das Real Life findet heutzutage ja ohnehin in der Hauptsache im Swipe-Modus auf dem Smartphone-Display statt. Mit der richtigen Selbstinszenierung zwischen Humana- und Gucci-Look. Und der Selbstvergewisserung vorm Spiegel: „Zu schön um heut allein zu sein“, wie es Die Kerzen so treffend formulieren. Wie gut für uns alle, dass sich diese Band irgendwann am vielleicht unwahrscheinlichsten Pop-Ort des Landes, in Ludwigslust, gefunden hat. Denn die langjährige Freundschaft und die Intimität, die sie in ihrer Musik mit uns allen teilt, macht sie zu etwas ganz Besonderem.
Und wenn dann am Ende des Albums die Protagonist*innen ihre (Fern-)Beziehung mal wieder in den Sand gesetzt haben und den Blutmond, so rot wie das Cover, anheulen, dann schalten wir bequem auf Repeat und lassen uns erneut vom großen Herzschmerz, dem Verschwenden der Jugend, von wilden Nächten und dem Ende der Welt erzählen. Und erinnern uns, dass da doch noch immer ein ganzes gefährliches Leben auf uns wartet. Nix wie hin da! Läuft dann sicher bald auch wieder im Radio.
Foto © Francesco Giordano
https://www.facebook.com/events/1664789353915531/
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Zeit
(Samstag ) 20:00 - 23:00
Ort
Feuerwache
Veranstalter*in
April
Do13April20:00Do23:00Die Sterne • Magdeburg • MoritzhofMoritzhof20:00 - 23:00

Event Details
Die SterneHALLO EUPHORIA TOUR Donnerstag, 13. April 2023 • Moritzhof • MagdeburgEinlass: 19:00 Uhr • Beginn 20:00 UhrVVK: 22,- € zzgl. Geb. Die Sterne haben ein Lied zu
Event Details
Die Sterne
HALLO EUPHORIA TOUR
Donnerstag, 13. April 2023 • Moritzhof • Magdeburg
Einlass: 19:00 Uhr • Beginn 20:00 Uhr
VVK: 22,- € zzgl. Geb.
Die Sterne haben ein Lied zu singen / Lieder, die dich dazu bringen / Huf und Arsch und Hirn zu schwingen / So, wie Sterne eben klingen // Nicht dafür und nicht dagegen / Sondern über und deswegen / Nicht zu dir und über mich / Sondern mit dir und für dich
Das neue Album von Die Sterne heißt ‚Hallo Euphoria’, und da fragt man sich natürlich gleich, ob die noch alle Tassen im Schrank haben. Denn Euphorie ist von allen Gefühlen, die man derzeit so haben kann, das unwahrscheinlichste. Dann hört man die zehn neuen Lieder, und spätestens vierzig Minuten später, wenn die Streicher vom letzten Stück – dem traurigsten Sterne-Song aller Zeiten – verklungen sind, spürt man sie, die Euphorie.
Aber nicht als hysterisches Hurra oder zynisches Nach-uns-die-Sintflut, sondern als zarte Erhebung in der Herzgegend bei leichtem Hirnflimmern und irritierend guter Laune. Auf dem neuen Album von Die Sterne kommen mehrere Dinge zusammen: Die Musik macht glücklich, die Texte sind dermaßen treffende Kommentare zum Zustand unserer Zeit, dass man sie sich irgendwohin tätowieren will, und eine neue Band wächst über sich hinaus.
Deine Existenz / Der Untergang der Welt / Im Keim /
Du meinst es doch nur gut / Wie kann das denn sein?
Damit werden auf jeden Fall die wenigsten gerechnet haben, dass Die Sterne 32 Jahre nach Gründung noch mal so einen Knaller bringen. Und das nicht im Sinne von Alterswerk. ‚Hallo Euphoria’ könnte auch als Debüt durchgehen, so frisch, leicht und relevant wie das Ding um die Ecke biegt. Hört man ja schon an der ersten Single, ‚Alles was ich will’ – ein unverschämt flockiger Groove, über den Frank Spilker so verwundert vom ewigen Wollen singt, dass man sich sofort mit der eigenen Lebensgier versöhnt. Streicher wehen noch die letzten Schuldgefühle weg und fertig ist der Sommerhit. Dagegen ‚Die Welt wird knusprig’ – selten wurden Systemkritik und Weltbeschreibung so elegant in Worte gekleidet und statt eines Zeigefingers, gibt’s nen Slogan für den Klimawandel: die Welt wird knusprig.
Es wird schon werden / Wir werden schon sterben
‚Die Kinder brauchen Platz’ taugt hervorragend als eine Art Demohymne für den Kampf um Freiräume. Einfach irgendein Haus besetzen, diesen Song laufen lassen, alles gesagt. ‚Niemand kommt unschuldig raus’ legt den Finger in die Wunde – das bisschen Bio und Fahrrad macht dich nicht zum besseren Menschen. Darin war Frank Spilker schon immer gut: Zustände beschreiben und Widersprüche freilegen, ohne die Antworten gleich mit zu liefern. Er will nichts erklären, nur zeigen und erzählen, denken darf man hier noch selber. Hoffnung und Trost spenden andere. Spilker schraubt dir ganz beiläufig den Kopf auf, an dem du dich kratzt, während die Beine tanzen, weil die Band, also die Band … Was machen die da?
Ayahuasca Baby
Musikalisch ist ‚Hallo Euphoria’ typisch Die Sterne, aber weitergedacht und freigedreht. Es gibt den Funk, die Licks und Riffs, das sexy Eckige, aber nun auch Streicherharmonien und so was Treibendes auf der Autobahn zwischen Köln und Düsseldorf – Krautpop, Baby. Die Band lässt es konzentriert verspielt und oberlässig laufen, mit Kraut und Funk und kurzen Schlenkern zur Bongo oder zum Schönklang. Der Sänger erzählt liebevoll und irgendwie verschmitzt davon, wie es ist, heute hier am Leben zu sein, und das geht gut zusammen, da will man mit. Man ist nur viel zu schnell am Ende, dem letzten Song, ‚Wir wissen nichts’, der nicht nur der traurigste, sondern auch der schönste Die-Sterne-Song aller Zeiten ist.
Wir wissen nichts / Doch es könnte schlimmer sein /
Es könnte zu Ende sein / Wir könnten alles wissen
Was ist passiert? Wo kommt denn jetzt auf einmal dieses Album her – das 13. Die-Sterne-Album, nach 32 Jahren? Da wird doch eigentlich nur noch verwaltet und im besten Fall in Würde gealtert. Na ja, Die Sterne haben sich halt neu erfunden. Das heißt, Frank Spilker hat sie neu aufgestellt, sich von seinen alten Mitstreitern 2018 gelöst, für das letzte Album – ‚Die Sterne’ – neue rangeholt, so rumprobiert, und dabei ist diese Band entstanden, bestehend aus Jan Philipp Janzen und Phillip Tielsch (beide Von Spar und Urlaub in Polen), Dyan Valdés (Mexican Radio, The Blood Arm) und dem Arrangeur und Gitarristen Max Knoth. Spilker sagt, sie hätten nur ein paar Skizzen gehabt und keinen Masterplan, als sie ins Studio gingen. Und da gab’s einen extrem guten Flow, da war viel Teamwork, alle konnten sich einbringen, eine Band ohne Eitelkeiten, alles ganz entspannt. Das mit dem Schreiben ist er auch lockerer angegangen, hat die Perfektion vermieden, fand sich bei den Orchesteraufnahmen wieder und dachte, na, den Text hättest du aber auch noch mal durchfegen können. Hat er aber nicht. Und vielleicht war es das und die befreit spielende Band, diese Lockerheit, dieses weniger Wollen, was letztlich zu der Euphorie geführt hat, die man empfindet, wenn man dieses Album hört. Es ist halt sehr erhebend, wenn man Menschen beim Musizieren beiwohnt, die einem keinen Scheiß erzählen und einfach versuchen, was Belebendes zu machen, mit dem, was da ist.
Tino Hanekamp
https://www.facebook.com/events/462578816066862/
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Zeit
(Donnerstag) 20:00 - 23:00
Ort
Moritzhof