Foto: Nilz Böhme
Drei Kinder in glitzernden Gummistiefeln und T-Shirts, auf denen ein Halbkreis aus Sternen einen Sonnenaufgang am Meer bildet, sitzen kaffeetrinkend in einem Café. Sie unterhalten sich sachlich und äußerst eloquent über Themen wie das Erwachsenwerden bzw. jung bleiben zu wollen und darüber, dass es zwei Möglichkeiten gibt, das Leben zu leben: entweder mensch vertritt eine Meinung und kämpft für oder gegen etwas oder mensch tut es eben nicht. Sie verlassen die Bühne.
An einem Sonntag unterhalten sich eine Frau und zwei Männer in dem Café darüber, dass sie heute nicht wählen gehen. Wie jedes Jahr. Stattdessen trinken sie Kaffee, wie jeden Sonntag. Doch dieser Sonntag ist anders, denn diesen Sonntag haben die Frau (Pia-Micaela Barucki) und ihr Bruder (Amadeus Köhli) entschieden, Thomas (Ralph Opferkuch) bei sich wohnen zu lassen. Von nun an teilen sie sich die Wohnung, die aus einem Esszimmer, einer Küche und einem Bad besteht. Drei Menschen, drei Räume. Durch eine Kamera sowie deren Videoprojektion werden die Zuschauenden auf dem Laufenden gehalten, was in der WG passiert. Von nun an lebt das Trio Demokratie und ihr größtes Hobby ist es, sich ausgiebig über die Themen des Alltags zu streiten.
Wer kocht? Wer kauft ein? Wer schläft in welchem Zimmer?
Die Positionen in den Diskussionen verschwimmen, es herrscht Meinungskaraoke, dennoch wollen alle ihren eigenen Willen durchsetzen. Es wird geschrien, gesungen, geraucht, geschwiegen, geliebt und getötet. Es herrscht Chaos. Überall. Immer. Bei Abstimmungen muss es einen Verlierer oder eine Verliererin geben und die Mittel, die im Wahlkampf eingesetzt werden, sind nicht immer fair. Doch wissen wohl nicht alle Parteien, mit wem sie sich angelegt haben.
Hello. It’s me, Democracy wurde als Stückentwicklung am Schauspielhaus von Jan Koslowski in Zusammenarbeit mit den Darstellenden inszeniert.
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