All Against The Pressure sind noch eine junge Band, aber sie haben bereits große Schritte in Magdeburgs Musikszene gemacht. Was als lockere Jam-Session begann, entwickelte sich schnell zu einem Projekt mit eigener Vision und sozialkritischen Texten, verpackt in kraftvollen Metalcore-Sounds. Ihre kürzlich erschienene EP „Downfall“ markiert für die Band den Anfang einer aufregenden Reise. In unserem Interview sprechen sie über ihre Entstehungsgeschichte, ihre musikalischen Einflüsse und ihre Pläne, die lokale Szene weiter aufzumischen.
Ihr seid eine relativ junge Band. Wie habt ihr euch gefunden und was hat euch dazu motiviert, All Against The Pressure zu gründen?
Die Band ist mehr oder weniger durch Zufall entstanden. Angefangen hat es, dass unser Gitarrist Daniel einen Sänger für einen Song gesucht hat, ohne dass eine Band geplant war. Über verschiedene Jamsessions im ersten Proberaum ist dann nach und nach aus dem ganzen eine Band gewachsen.
Ihr konntet bereits einige Live-Erfahrungen in Magdeburg und Umgebung sammeln. Was hat euch beim Spielen vor Leuten besonders gut gefallen? Vor allem bei euer Release Show am 28.09.
Es ist einfach ein geiles Gefühl als Gruppe etwas zu erschaffen und das präsentieren zu können. Bei Konzerten hatten wir immer das Gefühl, dass das, was wir machen gut ankommt und den Leuten gefällt. Konzerte zu spielen ist ein bisschen wie permanentes Feedback vom Publikum zu bekommen und wenn wir sehen, wie die Leute Spaß haben motiviert uns das weiterzumachen.
Am 26. September habt ihr eure erste EP „Downfall“ veröffentlicht. Welche Bedeutung hat die Veröffentlichung für euch und was können eure Fans inhaltlich und musikalisch erwarten?
Es ist wie ein Startschuss für uns. Die letzten Jahre haben wir viel geprobt und Songs geschrieben und jetzt fühlt es sich so an, als wäre der Stein ins Rollen gekommen. Wir haben sehr viel Bock weiterzumachen und mehr Konzerte zu spielen und Songs zu schreiben. Inhaltlich können unsere Fans sozialkritische Texte und Themen erwarten, verpackt in einer Mischung aus klassischem Metal- und Hardcore.
Ihr habt euer Musikvideo zum Song „Downfall“ zusammen mit Schüler*innen der evangelischen Sekundarschule Haldensleben gedreht. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit und wie war die Erfahrung, mit ihnen zu arbeiten?
Den Kontakt entstand über unseren Bassisten und Schlagzeuger. Die beiden waren in ihrer Jugend viel in der evangelischen Jugend Haldensleben aktiv und haben noch Kontakt dorthin. Bei der Planung des Videos kamen wir sehr schnell auf die Idee Jugendliche als Statist*innen zu organisieren und der Kontakt zur Schule fand auch über diesen Weg statt. Die Zusammenarbeit war mega klasse und hat Spaß gemacht. Die Jugendlichen hatten viel Freude an dem Projekt und sind richtig in ihren Rollen aufgegangen. Wir waren überrascht, wie gut und reibungslos alles geklappt hat.
Metalcore ist ein Genre, das viele musikalische Einflüsse vereint. Was sind eure musikalischen Vorbilder und wie findet ihr euren eigenen Stil inmitten dieser Einflüsse?
Für alle aus der Band ist die Rock- und Metalszene der 2000er und 2010er ein großer Einfluss. Ein paar konkrete Beispiele wären The Ghost Inside, Parkway Drive, Slipknot oder Heaven Shall Burn. Wir versuchen bei unseren Songs diese Inspirationen und Einflüsse zu nehmen und unsere eigenen Kombinationen und Kreationen zu erschaffen. Die Songs auf der EP klingen energiegeladen, mit harten Riffs und schnellen Drums.
Wie entsteht bei euch im Studio oder im Proberaum ein typischer Song?
Meist bringen unsere Gitarristen eine grobe Idee und Struktur mit und diese werden dann im Proberaum gemeinsam feingeschliffen und erweitert. Jeder von uns kann dabei seine Ideen einbringen. Die Texte kommen meist zum Schluss auf das fertige Instrumental drauf.
Welche Themen verarbeitet ihr in euren Texten und wie wichtig sind euch persönliche oder gesellschaftliche Botschaften in eurer Musik?
Persönliche und gesellschaftliche Botschaften sind der Hauptpunkt unserer Texte. Uns ist es wichtig, unsere Empfindungen und Gedanken aufzugreifen und zu verarbeiten. Meist ist dies mit unserer Lebensumwelt verknüpft und behandelt politische oder gesellschaftliche Themen, die uns aktuell durch den Kopf schwirren.
Wie sieht die Zukunft von All Against The Pressure aus? Habt ihr Pläne für weitere Veröffentlichungen, Touren oder besondere Projekte?
Ganz simpel: Songs schreiben, Konzerte spielen, besser werden!
Was würdet ihr jungen Bands oder Musiker*innen in der Metal- und Hardcore-Szene raten, die am Anfang ihrer Karriere stehen?
Das würden wir gerne selbst wissen :D. Aber mal im Ernst: Macht Musik die ihr liebt und findet Leute mit denen ihr zusammen Spaß habt. Bleibt dran und gebt nicht auf, die ersten Schritte sind immer schwer.
Wenn ihr euch eine beliebige Location für ein Live-Konzert aussuchen könntet – egal wie abgefahren – wo wäre es und warum passt dieser Ort zu eurer Musik?
Niemand kann Gojira bei der Olympia Eröffnungsfeier toppen, aber wir würden gerne mal im Berghain spielen, einfach weil der Kontrast so lustig wäre.
Magdeburg hat eine kleine und vielfältige Musikszene. Was glaubt ihr, trägt eure Musik zur kulturellen Landschaft der Stadt bei? Gibt es einen „magdeburgischen“ Sound in eurem Stil?
Wir haben das Gefühl, dass die Metalszene in Magdeburg in den letzten Jahren kleiner geworden ist. Wir sind stolz, Teil dieser Szene zu sein und diese mit am Leben zu erhalten.
Wenn ihr eine Kollaboration mit einem Künstler oder einer Künstlerin aus einem völlig anderen Genre machen könntet – ob Hip-Hop, Klassik oder elektronische Musik – wen würdet ihr wählen und was würde dabei entstehen?
Das ist eine schwere Frage, es gibt schon gefühlt alles in Kombination mit Metal. Aber wir würden gerne mal einen gemeinsamen Song mit Post Malone und Blümchen machen. Was dabei raus kommen würde wissen wir selbst nicht, aber es wäre bestimmt geil.
Stellt euch vor, ihr könntet in Magdeburg ein eigenes Festival organisieren, bei dem ihr die musikalische Vielfalt der Stadt zeigt. Welche lokalen Bands oder Künstler*innen würdet ihr einladen, und wie würde das Line-up den Charakter von Magdeburgwiderspiegeln?
Eine gute Kombination wäre Federhall, Out for Change, Enemies, The Aceholes und Normenkollision. Und vielleicht kriegen wir noch Tokio Hotel ran.
Mit wem würdet ihr gerne mal eine Pfeffi trinken?
Jannis: Walter Frosch
Friedi: Henning Baum
Passi: Corey Taylor, um endlich mal seine Meinung zu allem möglichen zu wissen
Daniel: Ozzy Osbourne
Dennis: Ralph Caspers
Was wollte ihr noch loswerden?
Vielen Dank an alle die uns bisher supportet haben und das weiterhin tun. Und vielen Dank für die Chance dieses Interview geben zu dürfen.
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