Foto: Hans Bauer

 

Freitag ist es endlich so weit: Woods of Birnam treten nach vier Jahren endlich wieder in Magdeburg auf. Sie haben sich 2011 in Dresden aus ehemaligen Musikern der Band „Polarkreis 18“ und dem Schauspieler Christian Friedel gegründet. Seitdem konnten sie mit ihrer Musik einige Theaterstücke bereichern, z.B. Hamlet und 1984. Das letzte geplante Konzert in Magdeburg 2015 musste leider ausfallen, weil der Sänger der Band, Christian Friedel, für den Europäischen Filmpreis nominiert war. Mittlerweile haben Woods of Birnam ihr eigenes Festival Come to the woods, das am 22. Juni 2019 zum zweiten Mal in Dresden stattfindet. Mit ihrem dritten Album „Grace“ sind sie nun auf Tour.

Wir haben dem gebürtigen Magdeburger Christian Friedel ein paar Fragen gestellt:

1) Warum singt ihr auf Englisch?

Wir sind alle mit englischsprachiger Popmusik groß geworden. Die Sprache eignet sich in ihrer Verkürzung und der Verwendung vieler „dehnbarer“ Vokale sehr gut für unsere Form des atmosphärischen Pops. Außerdem sind wir auch große Shakespeare-Fans, und dieses alte Englisch hat noch einmal einen besonderen Reiz in der Verbindung mit Indiepop. Nebenbei ist es auch eine angenehme Abwechslung für mich auf englisch zu singen, da ich mich als Schauspieler ja vorrangig mit der deutschen Sprache auseinandersetze, was auch seinen großen Reiz hat.

2) Welche Projekte habt ihr gemeinsam umgesetzt?

Unser Hauptfokus lag natürlich bislang auf unseren drei Studioalben. Die Songs dafür kamen größtenteils aus Theaterprojekten, bis auf unser neues Album GRACE, das vollkommen losgelöst vom Theater produziert wurde und deswegen ein sehr wichtiger Schritt in unserer Bandgeschichte war.

3) Wie seht ihr das als Musiker mit dem “auch” Schauspielersein bzw. wie ist es bei dir, Christian, andersrum? Wie nehmt ihr diese jeweils andere “Kunstwelt” wahr?

Ich glaube, das es auf beiden Seiten sehr spannend ist, in diesen verschiedenen Welten zu arbeiten und sich inspirieren zu lassen. Für mich spielen Musik und Schauspiel seit meiner Kindheit eine gleichberechtigte Rolle. Für die Jungs in der Band sind die Ausflüge ins Theater oder zum Film sehr neu und aufregend zugleich. Das ist großartig, dass sie da so offen sind.

4) Wie ist es, so viele Jahre eine Figur zu verkörpern, wie du es mit “Hamlet” tust?

Ich bin sehr dankbar darüber und bin überrascht das mich diese Figur keine Minute langweilt. Im Gegenteil gibt es auch nach sechs Jahren immer noch etwas zu entdecken.

5) Was habt ihr als nächstes geplant?

Erst einmal präsentieren wir unser neues Album GRACE und freuen uns auf Konzerte und Festivalgigs. Neue Songs sind bereits geschrieben und warten darauf, produziert zu werden. Aber in welcher Verbindung, das wollen wir noch nicht verraten. Es wird natürlich spannend und groß werden.

6) Was hat es mit dem beliebten Publikumsausruf “Uwe, du geile Sau” auf sich?

Ich glaube das sind alte Freunde vom Uwe, die mit diesem Spruch durchaus eine Wahrheit aussprechen. (lacht)

7) Was darf auf Tour oder bei Gastspielen nicht fehlen? Habt ihr Rituale vor Auftritten?

Wir machen vorher immer einen Energiekreis. Das stärkt, denn nur zusammen schafft man ein solches Pensum!

8) Was verbindet ihr mit Magdeburg?

Ich bin ja gebürtiger Magdeburger und habe hier 22 Jahre meines Lebens gelebt. Das werbe ich dann immer wieder bei den Dresdner Jungs doch mal wieder in Magdeburg zu spielen, auch wenn der Magdeburger sich manchmal schwer tut, sich kulturell zu bewegen. Das war jedenfalls früher zu meinen Theaterzeiten durchaus bemerkbar, dass ambitionierte Projekte im Kulturbereich es oftmals schwer hatten. Wenn sie dann aber auch kommen und sie begeistert sind, dann fliegen dir die Herzen und Empathien mit voller Wucht zu. Das ist sehr berührend.

9) Wer ist beim Konzert auf dem Moritzhof am 11. Januar euer Support und wie hat er sich dafür qualifiziert?

Wir haben diesmal den Sänger der coolen Band HERRENMAGAZIN dabei, Deniz Jaspersen. Er präsentiert erstmalig Songs aus seinem kommenden Debütalbum und wir finden das sehr spannend.

10) Mit wem würdet ihr gern einen Pfeffi trinken?

Ach, da hat jeder seine eigenen Favoriten, denke ich. Aber es ist gut, dass wir den „Pfeffi“ immer noch gerne zu fünft oder jetzt auch zu siebent trinken, denn es gibt nichts schlimmeres als Beef im Bus.