A – Ankommen

Ja, ich weiß. Du bist hier angekommen und dachtest “Oh kacke”. Vielleicht dachtest du das auch vorher schon (Nach Magdeburg googeln ist keine gute Idee!). Aber gib der Stadt ‘ne Chance!

B – Baracke und andere “Studierenden”-Clubs

Bock dir richtig einen hinter die Binde zu kippen und danach deine Tanzkünste zu sämtlichen Stilrichtungen der Mainstream-Chart-Musik sowie 100 Mal gehörten Disko-Klassikern zu offenbaren? Das abwechslungsreiche Programm des Studentenclubs Baracke findest du hier. Das Gute: Nach 3 Besuchen kannste die DJ-Playlist auswendig und kannst dementsprechend deine Pinkel-, Rauch- und Getränkepausen sehr gut eintakten. Außerdem erfreut sich der Club dank günstiger Preise nicht nur in Studentenkreisen großer Beliebtheit und trägt somit zur Vernetzung innerhalb der Stadt bei. Das Mediziner*innen-Äquivalent heißt übrigens Kiste und bietet – teilweise – etwas mehr kulturellen Anspruch. Stell dir aber bitte nie vor, dass die Leute, die da gerade sturzbetrunken vor dir stehen, dich irgendwann mal operieren wollen.

C – Clubs und Locations

Du musst erstmal durch ein Gewirr von guten, komischen und schlechten Erfahrungen (siehe Punkt B und X), um das Nachtleben in Magdeburg zu verstehen. Große Studentenpartys findeste eigentlich immer, aber wenn es spezieller werden soll, dann musste die Augen offen halten. Aber wir helfen dir ja mit Magdeboogie dabei. In unserem Kalender findet ihr beispielsweise nice Dänce Partys von Kunstkantine / Datsche, Insel der Jugend, MAW, Geheimclub. Falls alle Bemühungen scheitern: Rotes Zeug im Flowerpower geht immer, um einen verkorksten Abend zu retten.

D – Damaschkeplatz

“Home is where the Nachtbusse meet”: Normalerweise DER zentrale Umstiegsplatz der Stadt. Aber jetzt erstmal kaputt – weil siehe T. Entsprechend gibt es gefühlt alle halben Jahre einen neuen Fahrplan für die Stadt. Zentraler Umstiegsplatz ist bis auf weiteres der Alte Markt. In der INSA App könnt ihr die aktuellen Fahrpläne finden.

E – Entscheidungen und Mitgestaltung

Freu dich, dass du in einer Zeit nach Magdeburg kommst, in welcher man tatsächlich vor der Entscheidung steht, wie man seinen Abend am koolsten verbringt. War wohl nicht immer so. Falls du auch was dazubeitragen willst, meld dich mal bei einem der vielen Kulturvereine in der Stadt.

F – Frühaufsteher*innen

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Irgendeine*r kam mal auf die glorreiche Idee, dass man das frühere Aufstehen der Sachsen-Anhalter*innen ja für ‘ne Imagekampagne nutzen könnte. Auf einmal war Sachsen-Anhalt das “Land der Frühaufsteher*innen”. Blöd, dass das frühe Aufstehen wohl auch daran liegt, dass Leute zur Arbeit pendeln mussten. Zum Glück ist damit mittlerweile Schluss. Das neue Motto ist jedoch nicht gerade besser! Wir versuchen es aktuell mit #moderndenken.

G – G

Janz schwieriges Thema! Um mal Wikipedia zu zitieren: “Man sagt, die Magdeburger*innen sprechen das G auf fünf verschiedene Arten, aber G ist nicht dabei! Diese fünf Arten kommen zum Beispiel vor in der Wortgruppe ‘Vogelgesang in Magdeburg’. (Sprich: Voreljesank in Machteburch)”. Wobei wir gleich beim nächsten Thema wären: SAG NIEMALS MAAAGDEBURG. Es würde total Sinn ergeben, aber angeblich geht das Wort auf große Burg oder sowas zurück. Sag einfach “Mackdeburg” und alle sind glücklich. Außerdem: Weise jeden Gast unbedingt daraufhin, dass man nicht Maaaaagdeburg sagt.

H – Hasselbachplatz

Das Musterbeispiel für gelungene Verkehrsplanung, wenn es darum gehen würde, möglichst viele Radfahrer*innen und Fußgänger*innen in Gefahr zu bringen. Dieses planungstechnische Meisterwerk wurde gleichzeitig zum Spätshop-Hotspot erklärt.

I – Innenstadt und Großstadt-Feeling

Jibts nich, weil die Nazis die Zerstörung der Innenstadt im 2.Weltkrieg herbeiführten. Inzwischen wurde die Innenstadt durch zwei große Einkaufscenter ersetzt. Wenn du mehrere Leute auf einem Fleck sehen willst, geh in eines der Center oder zu einer günstigen Zeit zum Hauptbahnhof, wenn alle umsteigen. Dann fühlt sich das tatsächlich ein bisschen wie Großstadt an.

J – Jogginghose

Anziehen. Kein Ding. Interessiert keine Sau. Du und deine geliebte Jogginghose, hier seid ihr frei in dieser Stadt. Kein Fashion-Diktat von irgendwelchen Hipstern hindert dich in Magdeburg an deiner modischen Selbstentfaltung. Und wenn du schon immer mal mit deiner Haarfarbe experimentieren wolltest: Am besten gleich eine 3-Farben-Strähnen-Kombination und keiner merkt mehr, dass du neu in der Stadt bist.

K – Kulturhauptstadt Europas 2025

“Bitte was? Magdeburg Kulturhauptstadt?” Das hört man immer noch oft. Und doch geisterte diese Idee viele Jahren durch die Stadt.2020 ging die Entscheidung in der Endrunde gegen Magdeburg und für Chemnitz. Da wir eh immer etwas länger brauchen, bereiten wir einfach die nächste Bewerbung für  2040 vor!

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L – Liebe und Leere

Wenn du auf verlassene Orte stehst, dann biste hier richtig. Ab und zu werden leere Gebäude auch für geile Kunstaktionen genutzt oder mit Zwischennutzung kulturell gefüllt. Aktuell gibt es das in:takt und Schauwerk. Und wenn du schon immer mal ein Haus besetzen wolltest: Auf geht’s ;)

M – Mittelmaß und Berlin-Vergleiche

Ganz ehrlich: Hier passiert schon was und es gibt viele Leute, die dein Leben schöner machen wollen in Magdeburg. Aber mit einem generellen Mittelmaß von Magdeburg musst du dich abfinden. Dazu kommt leider ein gewisser Größenwahn, der in nutzlosen Berlin-Vergleichen wie “Buckau ist wie das frühe Kreuzberg und Stadtfeld ist eher so Prenzlauer Berg” mündet. Ernsthaft: Buckau wäre vielleicht wie das frühe Kreuzberg, wenn es mehr als 2 Cafés und einen Eisladen geben würde. Und vielleicht noch so 1000 Leute hinziehen, um die ganzen Ruinen zu bewohnen. Ja, es ist dreckig und es stinkt teilweise nach Hundescheiße, aber nein: Es ist nicht Berlin. Und nur weil in Stadtfeld 10 Muttis mit Kinderwagen durch die Straße laufen, ist das noch lange nicht Berlin!

N – Nazis

Einst war Dresden das Mekka für Europas Rechte, dann entwickelte sich Bad Nenndorf zur Pilgerstätte für Demonstrant*innen des neonazistischen Lagers. In beiden Orten ist die Tendenz der Teilnehmer*innen inzwischen rückläufig. Anders hingegen war es bis vor kurzem im sachsen-anhaltinischen Magdeburg. Die Stadt tut sich schwer im Umgang mit der Art des Gedenkens: Der neonazistische „Gedenkmarsch“ wurde jahrelang ignoriert, bis, ja bis er nicht mehr zu ignorieren war. Heißt also: Sportschuhe anziehen und gegen Nazis auf die Straße – ob im Januar oder auch zu den Montagsdemos!

O – Otto

Otto macht dies, Otto macht das, Otto macht jenes. Otto Otto Otto Otto Otto Otto Otto Otto Otto Otto Otto. Die Praktikant*innen bei der Agentur Scholz&Friends hatten wahrscheinlich Bock die Magdeburger*innen auf ewig mit Otto-Sprüchen zu quälen. Sie waren erfolgreich. Wenn du also irgendeine Veranstaltung planst, einfach ein “Otto” vorne dran und fertig ist dein Titel.

P – Pfeffi

Sollte sich ja eigentlich schon bundesweit rumgesprochen haben, dass Pfeffi das Party-Elixier in ostdeutschen Städten ist. Ja, beim erstem Mal schmeckt es eher scheiße, aber du sparst dir zumindest das Zähneputzen!

Q – Quälende lokalpatriotische Hymnen

In aufsteigender Reihenfolge nach Grausamkeit geordnet: Das Magdeburger Lied, State of Mind, Radio Brocken Magdeburg Hymne. Noch ist ungeklärt, warum noch keiner eine Otto-Hymne geschrieben hat. Wenn du jetzt musikalische Abwechslung brauchst, schalteste am Besten beim h2 Radio oder dem Uniradio rein.

R – Raus ins Grüne

Magdeburg war angeblich mal die zweit-grünste Stadt Deutschlands. Es bringt also auch Vorteile, dass hier nicht alles so dicht bebaut ist. Aber mehr und mehr geht es der grünen Lunge an die Borke. Daher: sucht euch schnell ein schönes Plätzchen Landschaftsidylle, solange es noch geht.

S – Sonntage

Feldforschungen im Kneipenviertel bestätigen: An Sonntagen ist Magdeburg so gut wie tot. Nur vereinzelt wagen Menschen den Ausflug und schauen dann z.B. den stadteigenen Polizeiruf im Wohnzimmer von Freund*innen. Im Sommer ist dann schon manchmal mehr los, z.B. beim OpenAir to go oder in der Datsche.

T – Tunnel

Untergrund wir kommen! Es ist ein Mega-Projekt für Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt: der geplante City-Tunnel am Magdeburger Hauptbahnhof – im Volksmund auch Stümper-Denkmal genannt. Dass dieses Vorhaben etliche Millionen Euro teuer sein wird, war von Anfang an klar. Doch inzwischen explodieren die Kosten regelrecht. Wir sind gespannt ob es den abgetrennten Stadtteil Stadtfeld auch im Jahr 2023 noch gibt.

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U – Unterkunft und Einkommen

Miettechnisch kann man in Magdeburg echt nicht meckern. Wenn du ‘ne richtig günstige Bude suchst – kein Problem. Wenn du – oder deine Eltern oder das Bafög-Amt – sich etwas mehr leisten können, dann findeste hier teilweise auch grandiose Altbau-Wohnungen. Ja, mit Balkon. Und Stuck. Und hohen Wänden. Ohne Makler-Provision natürlich – wo kämen wir denn da hin? Achja, Begrüßungsgeld kriegste auch noch, wenn du hier deinen Hauptwohnsitz anmeldest.

Stimmt nicht mehr janz für Alle, aber Studis sind vergleichsweise König*innen auf dem hiesigen Wohnungsmarkt!

V – Vierer-Sitze in Bus und Bahn

Ey, wenn du eine Sache nicht machen solltest, dann ist es folgende: Setze dich niemals – ich wiederhole niemals – direkt neben jemanden in Bus oder Bahn, falls noch irgendwo die Chance besteht, dass ein anderer Platz frei sein könnte. Was in anderen Städten Normalität ist, wird hier mit verächtlichen Todesblicken bestraft.

W – Wesenszüge

Du wirst schnell merken: Die Magdeburger Bevölkerung zeichnet sich in ihrer Gesamtheit nicht durch übersprudelnde Lebensfreude aus. Liegt wohl an der strukturellen Gesamtsituation oder so. Aber hinter der Fassade steckt ein liebenswerter Kern, den es zu entdecken gilt.

X-trem gut vernetzt

Informationen sind alles in Magdeburg, um nicht zu veröden. Manche Leute studieren hier 3 Jahre und lernen nur zwei Locations kennen. Ihr Gesamtfazit bezüglich der Magdeburger Kulturlandschaft fällt dann auch eher dürftig aus. Bei uns im Kalender findest du einiges an Infos zu Events abseits des Üblichen.

Y – Yin und Yang

Manchmal denkste dir hier echt, du gehst ein. Manchmal denkste dir, du willst eigentlich gar nicht mehr weg. Und bei vielen Sachen denkste dir: Magdeburg halt. #Protipp: Ausflüge in echte Großstädte helfen ab und zu, um dem Mittelstadt-Blues zu entkommen. Und dann magste Magdeburg auch wieder.

Z – Zu Konzerten gehen

Wenn du ein großer Konzert-Fan bist, wirst du hier nicht unbedingt immer auf deine Kosten kommen. Die meisten Künstler*innen meiden Magdeburg. Könnte auch daran liegen, dass hier manchmal nur 20 Leute bei Bands wie Kakkmaddafakka auftauchen. Woran das genau liegt, hat noch keiner ergründet. Irgendwas mit Eintrittspreis, Zeit und Marketing. Aber Daumen drücken – das wird schon, denn zum Glück gibt es ja das Musikkombinat Magdeburg, Hallenhausen und den Female Hip Hop Tresen.

Letztendlich lässt es sich hier ganz gut leben. In dem Sinne: Viel Spaß in Magdeburg!

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