Heinz? Wer ist eigentlich Heinz? Das haben wir uns auch gefragt und wollten uns mit ihm treffen. Doch statt einer saßen ganz viele Personen vor uns. Was ist da los?
Wir treffen uns bei Ludisia im Buckauer Engpass. Vor mir sitzen Susanne, Sabine, Sylvia und Sven. Auch wenn sich daraus eine Alliteration für eine neue tolle Indieband ergeben würde sind wir aus einem anderen Grund hier. Denn die vier sind Teil des kreativen Pulses, der nun immer stärker den Buckauer Engpass durchzieht. Modedesign, Fotografie, Kalligraphie, Assemblagen – kreatives Handwerk in voller Bandbreite.
Daher haben sie sich mit anderen Buckauer Künstler*innen zusammengetan und Heinz geboren – eigentlich aus der Not heraus, um eine Lücke zu füllen. Und irgendwie wurde dadurch jeder Heinz. “Du bist Heinz, ich bin Heinz, wir sind Heinz. Heinz sind irgendwie alle die in Buckau wohnen und aus dem Fenster gucken. Das ist alles Heinz”, sagt Sven. Wenn Magdeburg also Otto ist, dann ist Buckau eben Heinz. Darum.
Heinz pustet diesen Sonntag nun schon die vierte Kerze auf der Geburtstagstorte aus. Dabei war die Premiere damals extrem erfolgreich. Denn Buckau boomt, und Kunsthandwerk boomt. Also alles Heinz, oder was? Leider war die Aufmerksamkeit bei den beiden folgenden Geburtstagen abgeflacht. Zum 4. Geburtstag wurde daher ein ordentliches Programm geliefert, damit auch möglichst viele Gäste kommen: von Malerei bis Fotografie, Kalligraphie, Goldschmiede, Töpfer, Grafiker, Modedesign, Porträtzeichnung – ein wahres Potpourri der Kreativität. Dazu gibt es noch Kulinarisches, wie japanische Pfannkuchen, und zusätzlich Lesungen, Konzerte und Musik. Das Highlight ist ein kostenloses Konzert von Martin Rühmann und seiner Band in der St.-Gertrauden-Kirche. Das gab es so vorher auch noch nicht.
Heinz ist aber nicht einfach der Buckauer Kunstmarkt. Angefangen hat es im Engpass, dann kam schnell die Klosterbergestraße dazu. Und dann gibt es ja noch Werk4 und viele andere Einzelkünstler*innen allein in Buckau. Aber selbst das wäre zu wenig, weshalb Heinz auch immer Freunde aus ganz Magdeburg einlädt – aber auch von außerhalb.
Das finden die Köpfe hinter Heinz auch gar nicht schlimm. Denn schließlich haben sie Großes vor. Überregionale Bekanntheit, das wäre doch was. Daher braucht es auch Kontinuität und Beständigkeit, die die kleine Magdeburger Szene an Künstler*innen vielleicht nicht hergeben kann. Daher eben auch Kreative von außerhalb.
Aber eigentlich soll noch mehr passieren, auch mit den Gästen. Es geht dabei auch ein wenig um bewusste Konsum: zu zeigen, dass es auch lokal hergestellte schöne Dinge gibt, und dass es nicht immer importierter Ramsch sein muss. Und vielleicht entdeckt ja auch jemand seine kreative Ader, oder traut sich endlich, das Hobby zu professionalisieren. “Lieber ein neues Atelier, als den zehnten Friseur”, hört man aus der Runde.
Daher gibt es auch keine Standgebühren bei Heinz. Theoretisch kann jeder anbieten – eine Mail vorab reicht. Aber die Arbeit soll auch schon Qualität haben. Dafür braucht es kein Kunststudium, aber es soll eben kein Ramsch, keine Massenware sein. Anmelden kann man sich bis spätestens 17. Juni vormittags (kunstmarkt-heinz@gmx.de).
Für alle Anderen gilt es, vorbei zu kommen; Heinz zu sein oder Heinz zu werden.
Sonntag, 18. Juni, 12 – 18 Uhr, Engpass Magdeburg-Buckau
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