Die Solawi Vielfeld in Magdeburg startet ins 2. Jahr. Ab Mai geht es in die nächste Erntesaison. Und es sind noch ein paar Ernteanteile zu vergeben. 

Wir geben euch einen Einblick, was euch erwartet.

Das Konzept „solidarische Landwirtschaft“

Die Solawi ist eine Gemeinschaft aus Erzeuger*innen und Verbraucher*innen von regionalem Gemüse. Sebastian und Heike vom Gerwischen Gemüsegarten sind die landwirtschaftlichen Expert*innen. Die Solidar- und Fördermitglieder des Vereins unterstützen die Arbeit auf finanziellem Wege und bekommen, im Falle der Solidarmitgliedschaft, wöchentlich frisches saisonales demeter-zertifiziertes Biogemüse aus der Region. Dafür zahlen sie einen monatlichen Beitrag, der aktuell als Richtwert bei 90€ pro Anteil liegt. Da die Mitglieder untereinander auch solidarisch sind, gibt es je nach finanziellen Möglichkeiten Unterschiede im Monatsbeitrag. Mehrverdienende können freiwillig mehr zahlen, sodass Geringverdienende weniger zahlen brauchen. Das alles wird zu Beginn der Saison in der Mitgliedervollversammlung abgestimmt. Zudem haben Mitglieder die Möglichkeit Rückmeldungen und Wünsche zum angebauten Gemüse für die kommende Saison zu äußern.

Der Ablauf

Einmal in der Woche fahren Heike und Sebastian das Gemüse aus Gerwisch zu den beiden Verteilerorten in Magdeburg (Buckau und Stadtfeld West), wo es dann von den Anteilseigner*innen abgeholt wird. Welches Gemüse und wie viel davon zu einem Ernteanteil gehören, wird auf einem großen Schild aufgeschrieben. Mittels Waage können alle ihren Anteil an z.B. Kartoffeln, Karotten, Mangold und Co. abmessen. 

Der Gerwischer Gemüsegarten produziert eine bunte Vielfalt an saisonalen regionalen Gemüse. Beginnend im Mai könnt ihr euch auf verschiedene Salate, Kräuter, Radieschen und Mangold; über Sommergemüse wie Zucchini, Gurken, Tomaten und Bohnen; im Herbst und Winter auf Kürbis, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten und viele verschiedene Kohlsorten freuen. Im Schnitt werden etwa 2 bis 4 Erwachsene mit einem Ernteanteil versorgt. Haushalte können sich auch zusammenschließen. Ein Großteil der Solawi-Mitglieder gibt die Rückmeldung, kaum bis wenig Gemüse über den wöchentlichen Anteil hinaus hinzuzukaufen. Wenn doch mal etwas dazu gekauft wird, handelt es sich um Obst, fehlende Zutaten für bestimmte Gerichte oder weil gewisse Geschmacksvorlieben in der aktuellen Saison nicht abgedeckt werden können. 

Die Gemeinschaft

Das Besondere an dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft ist sicherlich auch die gemeinsame Teilnahme an Arbeitseinsätzen auf dem Hof. Im Laufe des ersten Jahres trafen sich hier Freiwillige u.a. zum Unkraut hacken und Kartoffeln ernten. 

Da der Start der Solawi mit Corona zusammenfiel, konnten angedachte große Zusammenkünfte wie Sommer- und Erntedankfest naturgemäß bisher nicht stattfinden. Um dem Wunsch nach Austauschmöglichkeiten, insbesondere auch zur Verwendung und Lagerung bestimmter Gemüsesorten, nachzukommen, wurde deshalb ein Onlineforum aufgebaut. Außerdem wurden Interessierte zum Sonntags-Sauerkraut-Seminar geladen. 

Aktuell sind fast 50 Ernteanteile vergeben. Der Verein möchte in diesem Jahr auf 80 wachsen. Neben der Übernahme eines Ernteanteils gibt es auch die Möglichkeit als Fördermitglied oder in den AGs für Gärtnern, Finanzen, Logistik und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.

Für alle Interessierte wird es am 14.03.2021 von 15 bis 16 Uhr eine digitale Infoveranstaltung geben. 

Wenn ihr euch also angesprochen fühlt und mitmachen möchtet, dann meldet euch bei den “Solawistas” per Mail an info@solawi-vielfeld.de . Oder stöbert noch ein wenig auf ihrer Facebook-Seite.

Ihr wollt mehr über die Entstehungsgeschichte wissen? Hier das ausführliche Interview zur ersten solidarischen Landwirtschaft in Magdeburg mit zwei Gründerinnen des Solawi Vielfeld e.V..

Von Anfang an dabei: die Gründungsmitglieder © Solawi Vielfeld e.V.

Symbolbild eines Ernteanteils © Solawi Vielfeld e.V.

Punktlandung. So perfekt abwiegen wie Martin aus unserer Redaktion können nur sehr, sehr wenige. 😉 © Martin Gneist

Mitmach-Aktion auf dem Hof © Karoline Schulze

zum Magdeboogie Interview